Der Magyar Vizsla - Welpen vom Züchter in Österreich.
Der Magyar Vizsla

Über uns und unsere Hunde-Zucht

"Als Jugendlicher hat mich die Jagd schon immer fasziniert. Es war für mich immer ein Erlebnis, ins Revier zu gehen und die Natur zu genießen. Mit meinem erstverdienten Geld legte ich somit die Jagdprüfung ab und kaufte mir meinen ersten Hund - einen Deutsch-Kurzhaar. Da mir der Vizsla schon immer imponierte, schaffte ich mir als Begleithund einen Vizsla an. Magyar Vizsla Welpen Mit meinem Deutsch-Kurzhaar wollte ich 1973 eine Hundeprüfung ablegen. Damals war auch die Magyar Vizsla Hündin "Astra II von Götzelberg" mit. Der Prüfungsrichter fragte mich, warum ich diesen Hund eigentlich nicht abgerichtet habe und mit ihm die Prüfung durchführe. Meine Antwort: "Das ist ja ein Begleithund und kein Jagdhund". Der Prüfer meinte, ich solle es probieren, ob er zur Jagd geeignet sei. Also nahm ich mit Astra unvorbereitet an der Prüfung teil und legte diese mit Erfolg ab. So begann meine Begeisterung für den Magyar Vizsla.

Seit 1979 züchte ich diese Rasse. Meine Familie hat ebenfalls sehr viel Freude am Vizsla. So hat mein Sohn bereits im Alter von 13 Jahren mit einem Vizsla die Anlagenprüfung abgelegt. Seitdem fühlt auch er sich zur Jagd und vor allem zu dem Magyar Vizsla hingezogen.

Heute, nach jahrzehntelanger Erfahrung mit diesem Jagd- und Begleithund, kann ich sagen, dass es mich immer wieder freut, mit diesem Hund als Freund zusammen zu arbeiten. Ich denke, dass ich mit den Jahren ein sehr guter Vizsla-Kenner geworden bin. Im Laufe der Zeit haben wir schon sehr viele Welpen aufgezogen und mit sehr vielen Hunden gearbeitet. Es macht mir sehr viel Freude mit dieser Rasse zu arbeiten.

Uns ist immer sehr wichtig, dass die zukünftigen Besitzer unserer Welpen sehr zufrieden mit dem Tier sind. Wir sind nicht nur vor dem Kauf für die Abnehmer da, sondern versuchen wirklich alles daran zu setzen, dass der Welpenbesitzer mit dem Hund glücklich wird. Dies ist vor allem dann möglich, wenn man mit den Abnehmern auch weiteren Kontakt hält und ihnen bei Fragen zur Verfügung steht. Wir helfen nicht nur Jägern, sondern auch Nichtjägern (wir geben die Hunde auch an Nichtjäger ab) mit Tipps und Tricks weiter. So freut es mich immer wieder, wenn man von den Abnehmern erfährt, dass der Hund brav ist und diese sehr glücklich sind. Magyar Vizsla Jagdhund Dazu hat auch unsere Website beigetragen. Wir versuchen hier möglichst viele Informationen über den Magyar Vizsla für den Interessenten bereit zu stellen. Weiters bieten wir noch ein selbsterstelltes Video über den Vizsla an. Durch diese zwei Medien kann sich der Abnehmer selbst ein Bild von unserem Zwinger und unseren Hunden machen.

Erlebnisse mit dem Magyar Vizsla könnten ganze Bücher füllen. Für einen Züchter sammeln sich im Laufe der Zeit zahlreiche solcher Erfahrungen an. Es zeigt sich immer wieder, dass jeder Hund etwas besonderes an sich hat. Ich möchte jetzt nicht endlose Erlebnisse mit den Vizslas schildern (obwohl es diese mit Sicherheit gibt). Aber einige haben mich in meinem Leben so fasziniert, dass ich sie hier erwähnen möchte: Bei meinem 6. Wurf wollte ich mir eine Hündin behalten. Aus zwei Hündinnen (insgesamt waren es 6 Welpen) konnte ich mich für meinen neuen Hund entscheiden. Es war Flora von der Pulkau. Die Zeit verging und im ersten Jahr arbeitete ich sehr viel mit dem Hund.

Ein guter Jagdfreund von mir suchte ebenfalls einen Hund. Allerdings wollte er bereits einen abgerichteten Jagdhund. Er fragte mich, ob er nicht Flora haben könnte. Er würde den Hund kaufen und ich könnte den Hund jederzeit decken lassen, um so mit der Linie weiter zu züchten. In der folgenden Zeit rief er mich immer wieder an, bis ich schließlich bereit war, ihm den Hund zu geben - obwohl mir Flora ans Herz gewachsen war. Da ich den Hund aber decken lassen konnte und ihn in dieser Zeit bei mir hatte, war es für mich leichter, Flora herzugeben. Ein weiterer Grund war, dass dieser Jagdfreund rund 20 km von mir entfernt wohnte und ich den Hund daher jederzeit besuchen konnte. Magyar Vizsla Hund Obwohl es dem Hund bei seinem neuen Herrl gut ging, fühlte sich der Hund dort nicht so recht wohl. So kam es, dass der Hund nach 3 Jahren weglief. Sein Herrl informierte mich diesbezüglich - zahlreiche Suchen im Revier blieben jedoch erfolglos. Auch die Polizei wurde informiert, allerdings konnte auch diese den Hund nicht finden. Tage und Wochen vergingen - bis wir die Hoffnung aufgaben. Wir dachten, dass der Hund vielleicht dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen war oder jemand den Hund eingefangen und für sich behalten hat.

Dann aber geschah das Unfassbare: ich kam nach Hause und plötzlich lief mir der Hund in der Garage entgegen, sprang mich richtig an und winselte dabei recht heftig. Ich habe so etwas vorher überhaupt noch nie erlebt. Ich hatte das Gefühl, als ob mir der Hund erzählen wollte, wo er gewesen war und mich gleichzeitig bitten wollte, ihn nie wieder herzugeben. Meine Augen waren blind vor Tränen. Meine erste Reaktion war, dass ich sofort meinen Jagdfreund mit den Worten „der Hund ist da aber bekommen wirst du ihn nicht mehr“ anrief. Er akzeptierte dies, da auch er gemerkt hatte, dass der Hund bei ihm nicht glücklich sein würde. Beim nächsten Wurf bekam er von mir einen Welpen, mit dem er heute noch glücklich zusammenlebt. Diese Entscheidung war auf alle Fälle besser, da dieser Hund von Anfang an bei diesem Freund war.

Mein Schwiegervater hatte nicht an diese Rückkehr des Hundes geglaubt und meinte, dass dieser Jagdfreund den Hund wahrscheinlich nicht wollte. Daher habe er wohl vorgetäuscht, dass der Hund weggelaufen sei, um ihn dann vor meiner Garage auszusetzen. Im ersten Moment dachte ich auch an diese Möglichkeit, da es wirklich unglaublich schien, dass der Hund in den vorherigen Wochen herumgeirrt sein sollte, um zurück „nach Hause“ zu kehren. Aber wäre mich dann der Hund mit solch einem herzzereißendem Winseln angesprungen? Nach der Rückkehr des Hundes, noch am selben Tag bekam ich den Anruf eines Landwirtes, der meinte, er hätte meinen Hund gesehen. Der Hund war an der Pulkau (ein kleiner Bach, der in unserer Ortschaft fließt – nach dem ich übrigens meinen Zwingernamen benannt habe) entlang in Richtung Wulzeshofen gelaufen. Er war ihm aufgefallen, da der Hund nicht suchte, sondern ganz schnell lief – als ob er einem Hasen nachlaufen würde. An dieser Stelle sind wir früher mit dem Hund immer wieder spazieren gegangen – und Flora hatte dies nicht vergessen. Der Hund wusste, dass er gleich an seinem Ziel war und lief deswegen so schnell. Heute weiß ich, dass der Anruf des Landwirtes somit die Aussagen von meinem Schwiegervater widerlegt hatte.

Natürlich habe ich mir den Hund dann behalten. Er war bei mir noch für sehr lange Zeit sehr, sehr glücklich.

Fünf Jahre nach Floras Heimkehr ging ich mit ihr zur Jagd. Während der Jagd fiel der Hund plötzlich und ohne jegliche vorherigen Warnzeichen um. Sofort stellte ich fest, dass dies ein Herzstillstand sein musste, da der Hund nicht mehr atmete. Ein Jagdfreund, selbst Hundezüchter, und mein Schwager gingen neben mir. Auch sie bemerkten dies sofort und zu dritt versuchten wir, den Hund wiederzubeleben. Nach etwa 10 Minuten Herzmassage und Mund zu Mund (eigentlich Mund zu Nase)-Beatmung begann der Hund allmählich wieder zu atmen. Flora kam wieder zu sich. Mein Sohn lief sofort nach Hause und holte den Hund ab, um mit ihm zum Tierarzt zu fahren. Dieser meinte, dass sich der Hund überanstrengt hätte und daher zusammen gebrochen wäre. Beim EKG konnte er aber glücklicherweise feststellen, dass der Hund keine Folgeschäden davontragen würde. Vizsla Flora lebte von da an noch 6 Jahre und wurde somit 15 Jahre alt. In unserer Familie bleibt jeder Hund so lange wie er lebt und sollte ein Hund im Alter erkranken, wird alles Mögliche unternommen, um ihm zu helfen. Bis jetzt wurde noch kein Hund eingeschläfert. Auch Flora war immer sehr rüstig, sogar im hohen Alter noch. In ihrer letzten Woche merkte man aber, dass sie sehr bald sterben werde. Sie tat sich plötzlich mit allem sehr schwer. Ihre Schritte wurden immer schwerer und auch das Atmen bereitete ihr Schwierigkeiten.

Zu dieser Zeit studierte mein Sohn in Wien und kam daher immer erst zum Wochenende nach Hause. Ich rief ihn an und sagte ihm, dass es Flora nicht gut ginge und dass sie wahrscheinlich nicht mehr da sein würde, wenn er am Freitag nach Hause kommt. Meinem Sohn war es allerdings nicht möglich, früher nach Hause kommen, um sich zu verabschieden – obwohl er sich nichts mehr wünschte, da auch er sein Herz an diesen Hund verloren hatte. Floras Zustand wurde bis Freitag immer schlechter - aber mein Sohn konnte Flora noch sehen. Am Freitag Abend kam er heim und war lange beim Hund. Als wir dann zu Bett gehen wollten, sahen wir noch mal nach dem Hund. Er war bereits verstorben. Jeder Leser kann sich jetzt selbst seine Meinung darüber bilden - ob der Hund nun gewartet hat, bis mein Sohn nach Hause kam oder ob dies purer Zufall gewesen sein konnte. Wir waren von ersterem fest überzeugt - der Hund hat gewartet, um sich von seinem jüngeren Herrl noch zu verabschieden.

Heute sind Flora und ich unzertrennlich, da der Hund in meinem Gedächtnis und in ihren Nachkommen immer weiterleben wird."

Josef Seidl