Die Welpen des Magyar Vizsla
Für einen Züchter ist die Entscheidung des Deckrüden nicht immer leicht, denn man möchte für seine Zucht das Bestmögliche erreichen. Die Hündin wird während der Trächtigkeit gut betreut und man freut sich schon auf die Welpen.
Die Geburt bedeutet für die Hündin eine beträchtliche physische und psychische Belastung. Es ist sehr wichtig, in dieser Zeit bei der werdenden Mutter zu sein, um mögliche Komplikationen gleich zu vermeiden. Nach der Geburt muss sich die Hündin in einem ersten tiefen Schlaf von den Anstrengungen der Geburt erholen. In den nächsten Wochen wird sie mit der Betreuung der Welpen eine täglich größer werdende Aufgabe zu erfüllen haben. Die ersten beiden Lebenswochen werden als vegetative Phase bezeichnet. Das Leben der Welpen ist gewissermaßen die Fortsetzung der Entwicklung im Mutterleib und ein Zwischenstadium zu einem eigenständigen Dasein mit Sinneswahrnehmung. Augen und Ohren sind geschlossen, die Schmerzempfindlichkeit gering. Das Leben der Welpen besteht aus Saugen an der mütterlichen Zitze und schlafen. Die dritte Lebenswoche ist eine sehr wichtige Woche. Jetzt befinden sich die Welpen in einem Entwicklungsstadium, in dem ihre Sinne erwachen. Es ist die Übergangszeit von einem völlig selbstbezogenen Saug- und Schlafstadium zum aktiven Entdecken der engeren Umwelt und zur ersten Kontaktaufnahme mit den Geschwistern. Dies ist der erste Schritt zu einem vielschichtigen Sozialverhalten des erwachsenen Hundes. Die äußeren Zeichen für diese Entwicklung sind das Öffnen der Augen und Ohren. Die dritte Lebenswoche ist auch die Zeit der ersten Entwurmung. Auf die Entwurmung folgt ein zweites einschneidendes Ereignis im jungen Welpenleben: die erste Zufütterung! Hauptsächlich verwenden wir hier Milchprodukte (Griesbrei, Joghurt, ...). Ab hier beginnt auch die Reinigungsarbeit der Hunde durch den Züchter, da die Hündin nicht mehr die Ausscheidungen der Welpen aufnimmt. In der vierten bis achten Lebenswoche verlassen die Welpen das Wurflager, folgen dem Muttertier und beginnen ihr Umfeld zu erkunden. In dieser Phase füttern wir die Hunde bis zu fünf Mal am Tag. Hier hat sich bewährt, ein bis zwei Stunden vor jeder Mahlzeit die Mutter von den Welpen zu trennen, um zu gewährleisten, dass die Welpen auch hungrig sind. Das Säugen durch die Mutterhündin bildet stets den Abschluss jeder Mahlzeit. Auch Umwelteinflüsse sind in der Prägungsphase für den Nachwuchs wichtig. Enger Kontakt zu Menschen und viel liebevolle Aufmerksamkeit bilden den Charakter des Hundes. Alles, was in dieser Zeit nicht gelernt wird, kann niemals mehr nachgeholt werden! Daher beginnen wir durch Wesentests den Hund auf das Leben vorzubereiten. So wird z. B. künstlicher Lärm erzeugt (lautes Klatschen, Schüsse mit einen Luftdruckgewehr, usw). Auch das Kennenlernen der Natur und des Wildes ist wichtig: also werden die Hunde des öfteren ins Revier gebracht, um zukünftige Jagdeigenschaften zu entwickeln. Für uns ist in diesen acht Wochen die Betreuung des Hundes sehr wichtig, um eine körperliche und geistige Entfaltung der Welpen zu gewährleisten. Ab der 8. Woche werden die Hunde an den neuen Hundebesitzer abgegeben. |
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